Kinderwunsch Begleitbehandlung
Der Wunsch nach eigenen Kindern ist sehr tief in der menschlichen Natur verwurzelt
Doch nicht jedem Paar ist es vergönnt, auf natürliche Weise ein Kind zu bekommen. Aus diesem Grund haben sich im Laufe der Geschichte verschiedene Methoden und Technologien entwickelt, um Paare bei der Erfüllung ihres Kinderwunsches zu unterstützen.
Frühe Versuche und Experimente:
Die Aufzeichnungen über Methoden zur Behandlung von Unfruchtbarkeit reichen weit zurück. Schon im alten Ägypten und im antiken Griechenland wurden verschiedene Pflanzen und Kräuter verwendet, um die Fruchtbarkeit zu steigern. Auch im alten China wurden ähnliche Praktiken angewendet. Diese frühen Versuche waren jedoch oft auf Aberglauben und traditionelles Wissen gestützt und hatten keinen wissenschaftlichen Hintergrund.
Den Anfang bildet die Entdeckung der Spermien im 17. Jahrhundert. Der niederländische Wissenschaftler Antonie van Leeuwenhoek konnte durch die vermehrte Verwendung von Mikroskopen in dieser Zeit erstmals Spermien ausfindig machen und beschreiben. Diese Entdeckung legte den Grundstein für das Verständnis der Fortpflanzung und eröffnete neue Möglichkeiten für die Kinderwunschbehandlung.
Im 19. Jahrhundert begannen die ersten Experimente mit künstlicher Befruchtung bei Tieren. Der britische Wissenschaftler Walter Heape führte 1890 die erste erfolgreiche In-vitro-Befruchtung bei Kaninchen durch. Diese bahnbrechende Arbeit bildete die Grundlage für weitere Forschungen in diesem Bereich.
Die Entwicklung der In-vitro-Fertilisation (IVF)
Der Durchbruch in der Kinderwunschbehandlung kam in den 1970er Jahren mit der Entwicklung der In-vitro-Fertilisation (IVF). Der britische Arzt Patrick Steptoe und der Embryologe Robert Edwards führten 1978 die weltweit erste erfolgreiche IVF-Behandlung durch, bei der Louise Brown, das erste im Reagenzglas gezeugte Baby, geboren wurde. Dieser Meilenstein revolutionierte die Kinderwunschbehandlung und eröffnete Paaren neue Hoffnung.
Seit der Einführung der IVF zur künstlichen Befruchtung etablierte sich ein neuer Bereich in der Medizin, die Reproduktionsmedizin. Die IVF ist nur eine Form der sogenannten assistierten Reproduktionstechnologie (ART), weitere folgten. Die Einführung der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) in den 1990er Jahren ermöglichte es Paaren mit männlicher Unfruchtbarkeit, erfolgreich Kinder zu bekommen. Weitere Techniken, wie die Präimplantationsdiagnostik (PID) und das Social Freezing, haben ebenfalls dazu beigetragen, die Erfolgsraten der Kinderwunschbehandlung zu verbessern und den Paaren mehrere Möglichkeiten zu bieten.
Die Erfolgsraten der derzeitigen künstlichen Befruchtung variieren je nach Alter der Frau, der zugrunde liegenden Ursache der Unfruchtbarkeit und anderen Faktoren. Durchschnittlich liegt die Erfolgsrate bei IVF-Zyklen bei etwa 30-40%. Die ICSI hat höhere Erfolgsraten, insbesondere bei männlicher Unfruchtbarkeit. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die künstliche Befruchtung keine Garantie für eine Schwangerschaft darstellt und mit potenziellen Risiken, wie Mehrlingsschwangerschaften, Eileiterschwangerschaften und Frühgeburten verbunden sein kann. Die körperlichen und emotionalen Belastungen des Verfahrens sollten ebenfalls berücksichtigt werden.
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Im Jahr 2004 erschien eine Arbeit (Fritsch 2004) über die Frühgeburtlichkeit
Es gibt einige Zusammenhänge zwischen Kinderwunsch und Mundgesundheit.
Zum einen kann die Einnahme bestimmter Medikamente im Rahmen der Kinderwunschbehandlung, wie beispielsweise Hormonpräparate, Auswirkungen auf den Mund- und Zahnbereich haben. Hier kann eine Begleitbehandlung seitens der Zahnmedizin sinnvoll sein.
Zum anderen gibt es aber auch Auswirkungen der Zahnmedizin auf die Reproduktionsmedizin:
Eine gute Zahngesundheit kann einen positiven Einfluss auf die reproduktive Fähigkeit haben. Das betrifft beide Partner, Frau wie Mann. Studien haben gezeigt, dass eine schlechte Mundgesundheit mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Fruchtbarkeitsproblemen, speziell bei Frauen, einhergehen kann. So kann es beispielsweise zu einer verzögerten Empfängnis oder zu Schwangerschaftskomplikationen kommen. Bereits 2004 hatte Fritsch in einer veröffentlichten Arbeit im Zuge einer Studie betreffend der Frühgeburtlichkeit auf dieses Thema hingewiesen.
Drei Faktoren spielen dabei eine Rolle:
- Toxine im Mund
- Entzündungen im Mund
- Zusätzlicher Stress durch einen Fehlbiss (Malokklusion)
Im Rahmen einer „oralen reproduktiven Begleitbehandlung (ORB)“ kann der Kinderwunsch zahnmedizinisch unterstützt werden. Neben einer umfangreichen Diagnostik kann das mögliche Risiko der aktuellen Mundgesundheit abgeschätzt werden. Die Behandlung zielt auf eine Reduzierung der Toxine im Mund ab. Besonders wichtig ist die toxinarme Mundhygiene (siehe biologische Mundhygiene, biologische Prophylaxebehandlung). Das orale Mikrobiom spielt in diesem Rahmen eine entscheidende Rolle. Auch die Reduzierung von Entzündungen im Mund gehört zur Begleitbehandlung und wirkt sich durchaus positiv aus. Zähneknirschen (Bruxismus) wird durch einen Fehlbiss (Malokklusion) verursacht, was Stress auslöst. Ziel ist es, vor, während und nach der Kinderwunschbehandlung mittels der ORB frei von Stress zu sein.
Last but not least wird auf die Ernährung vor und während der Schwangerschaft eingegangen, indem Informationen zum Stoffwechsel und hilfreiche Ernährungstipps gegeben werden.