Begleitbehandlung bei Prostataerkrankungen

Meist ist eine Prostataerkrankung mit einer Entzündung verbunden, der Prostatitis

Die Prostata ist ein sehr empfindliches Organ. Sie reagiert sensibel auf körpereigene Einflüsse, aber auch auf äußere Faktoren der Umwelt auf den Körper. Verständlich, wenn nahezu die Hälfte aller Männer ab dem 50. Lebensjahr ein Problem an der Prostata bekommt[1]. Je älter die Männer sind, umso höher wird das Risiko einer Prostataerkrankung. So steigert sich die Zahl der Betroffenen ab dem 65. Lebensjahr auf nahezu 90%. Neben einer Vergrößerung der Prostata (Prostatahyperplasie) plagen auch Entzündungen bis hin zu Tumore die Männerwelt. Meist ist eine Prostataerkrankung mit einer Entzündung verbunden, der Prostatitis.

Auch Entzündungen im Mund können Entzündungen an der Prostata begünstigen. Die meisten Entzündungen im Mund werden von den Betroffenen nicht wahrgenommen und bleiben überwiegend unentdeckt. Die häufigsten Ursachen für Entzündungen im Mund, die einen Einfluss auf eine Prostatitis haben können, sind Toxine, chronische Entzündungen und Fehlfunktionen im Mund. Diese Ursachen sind die Pfeiler der NAM-ZahnHeilkunde der Paracelsus dental. Diese Behandlungen können somit als Begleitbehandlungen oder auch als Präventionsbehandlungen verstanden werden.

Die vier Pfeiler der NAM-ZahnHeilkunde der Paracelsus dental: 1. Toxinfreiheit, 2. keine Entzündungen, 3. eine ausgewogene Funktion und 4. die Ernährung, bieten dabei einen Anhaltspunkt.

Toxinfreiheit

Toxine im Mund, wie Lösungsmittel aus Kunststoffen[1], Fluoride[2] oder Metalle, besonders unterschiedliche Metalle[3], die ein galvanisches Element darstellen, stehen in der Diskussion, Entzündungen hervorzurufen. Außerdem sollen diese Stoffe das orale Mikrobiom verändern[4] und dadurch in Folge die Mikrobiotae von Darm, Prostata und Vagina. Entzündungen sowie Änderungen der Mikrobiotae sind Faktoren, die Prostataerkrankungen, wie Prostatistis oder Prostatakrebs, begünstigen[5].

Als Therapie ist die Vermeidung oder zumindest die Reduzierung von toxischen Werkstoffen im Mund Mittel der Wahl, ebenso die Verwendung von toxinfreien Materialien.

 

Chronische Entzündungen (silent inflammation) im Mund (z.B. Parodontitis)

Eine Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparats, die meist unbemerkt bleibt, falls sie nicht erkannt und behandelt wird.

Gerade die Prostatavergrößerung (Prostatahyperplasie) wird sehr häufig in Verbindung mit einer Parodontitis als Ursache gebracht[6]. Aber auch die Prostatitis oder die Entartung können in Verbindung mit einer Parodontitis stehen. Es werden dabei zwei Wege beschrieben, wie eine erkrankte Mundhöhle die Prostata beeinflusst. Zum einen sind es krankmachende Keime, wie Porphyromonas gingivalis, die sich fern der Mundhöhle an der Prostata ansiedeln und dort Entzündungen und Entartungen hervorrufen können[7]. Zum anderen sind es proinflammatorische Faktoren, die systemisch weitergeleitet das Organ schädigen können[8].

Diese Schädigungen können sogar bis hin zu Entartungen im Zielorgan führen[9].

Ein weiterer Weg ist, dass anaerobe Keime das Darmmikrobiom derart schädigen, dass dadurch sekundär eine Prostatitis begünstigt wird[10].

Somit können Toxine und Entzündungen im Mund das orale Mikrobiom und dadurch in Folge das Darmmikrobiom so beeinflussen, dass die Mikrobiotae eine Prostataerkrankung begünstigt[1]. Ein weiterer Weg geht über die Frau: Änderungen der Mund und Darmmicrobiotae bei der Frau führen zu einer Änderung des Vaginalmikrobioms, was wiederum durch eine Kontaktinfektion zwischen Mann und Frau zu einer Prostatitis führen kann[2]. Eine Parallelbehandlung von Mann und Frau wäre in diesem Falle sinnvoll.

Die Therapie  für Mann und Frau ist die biologische Mundhygiene®, in Folge die biologische Parodontalbehandlung® sowie eine NCSC-Laserstimmulation®. Das orale Regenerationskonzept® für zuhause kann den Behandlungserfolg zusätzlich nachhaltig sichern.

 

Ein Fehlbiss, ausgelöst durch eine orale Fehlfunktion, führt zu Verspannungen des Mund-, Nacken- und

Schulterbereichs. Aus der Osteopathie wissen wir, dass diese Anspannungen über die oberflächlichen Rückenfaszien sowie den Duraverlauf zu funktionellen Verspannungen des kleine Beckens und dadurch zu zusätzlichen Reizungen einer Prostataerkrankungen führen kann. Bissbedingte Fehlansteuerung der Mm scaleni und Mm iliopsoas sind eine weitere Ursache für funktionelle Reizungen der Prostata. Ein ausgewogener Biss ist daher für eine funktionelle Entlastung einer Prostataerkrankung förderlich.

Als Therapie ist eine Behandlung mit einer NAM-Schiene® sowie einer Bissäquilibrierung® Mittel der Wahl.

 

Gerade bei der Prostatitis ist der Bezug zum Meridiansystem sehr häufig sichtbar. Die Mundhöhle ist über mehrere Meridianbereiche mit der Region der Prostata verbunden. Zum einen über die Meridiane Niere und Blase, die durch den Bereich der Schneidezähne des Ober- und Unterkiefers verläuft. Dem angeschlossen sind das Konzeptions- und das Gouverneurgefäß, die beide Informationen aus der Mundhöhle weiterleiten.

Ein weiteres Meridiansystem ist im Weisheitszahnbereich zu finden: der Dreifacherwärmer, der im Bereich der hormonellen Steuerung ebenfalls im Spiel ist.

Toxische Belastungen, Entzündungen (silent inflammation) und vor allem Fehlbisse in Form von Fehlfunktionen können eine Prostataerkrankung begünstigen.

Als Therapie bietet sich hier eine Entlastung dieser Bereiche an, einmal durch die Entfernung von Toxinen und weiter durch die Behandlung von silent Inflammations und Fehlfunktionen. Eine Entstörung der Bereiche mittels der Oralakupunktur® und MIS-Akupunktur® und weitere komplementäre Behandlungen sind hier möglich.

Die NAM-ZahnHeilkunde der Paracelsus dental bietet somit Möglichkeiten zur Begleitbehandlung einer Prostataterkrankung sowie zu deren Prävention an.

[1] Berges, R.: Epidemiologie des benignen Prostatasyndroms. Assoziierte Risiken und Versorgungsdaten bei deutschen Männern über 50. Urologe 2008; 47: 141-148

[2] Srivastava VK, Singh RK, Malhotra SN, Singh A. To Evaluate Cytotoxicity of Resin-based Restorative Materials on Human Lymphocytes by Trypan Blue Exclusion Test: An in vitro Study. Int J Clin Pediatr Dent. 2010 Sep-Dec;3(3):147-52. doi: 10.5005/jp-journals-10005-1070. Epub 2010 Sep 15. PMID: 27616836; PMCID: PMC4993820.

[3] Franz Xaver Reichel: Taschenatlas der Toxikologie, Nikol Verlag 2008 S.2.

[4] Kirkpatrick, C.; Barth, S.; Gerdes, T.; Krump-Konvalinkova, V.; Peters, K. Pathomechanismen der gestörten Wundheilung durch metallische Korrosionsprodukte. Mund- Kiefer-Und Gesichtschirurgie 2002, 6, 183–190. [CrossRef] [PubMed]

[5] Chang, J.-C.; Oshida, Y.; Gregory, R.L.; Andres, C.J.; Barco, T.M.; Brown, D.T. Electrochemical study on microbiology-related corrosion of metallic dental materials. Bio-Med. Mater. Eng. 2003, 13, 281–295.

[6] DeGruttola AK, Low D, Mizoguchi A, Mizoguchi E. Current understanding of dysbiosis in disease in human and animal

models. Inflamm Bowel Dis. 2016;22:1137–50.

[7] Fang C, Wu L, Zhao MJ, Deng T, Gu JM, Guo XP, Li C, Li W, Zeng XT. Periodontitis Exacerbates Benign Prostatic Hyperplasia through Regulation of Oxidative Stress and Inflammation. Oxid Med Cell Longev. 2021 Oct 18;2021:2094665. doi: 10.1155/2021/2094665. Retraction in: Oxid Med Cell Longev. 2024 Jan 9;2024:9860941. PMID: 34707774; PMCID: PMC8545573.

[8] Fang C., Wu L., Zhu C., Xie W. Z., Hu H., Zeng X. T. A potential therapeutic strategy for prostatic disease by targeting the oral microbiome. Medicinal Research Reviews . 2021;41(3):1812–1834. doi: 10.1002/med.21778.

[9] Yuan S., Fang C., Leng W. D., et al. Oral microbiota in the oral-genitourinary axis: identifying periodontitis as a potential risk of genitourinary cancers. Medicinal Research Reviews . 2021;8(1):p. 54.

[10] Hurst R, Brewer DS, Gihawi A, Wain J, Cooper CS. Cancer invasion and anaerobic bacteria: new insights into mechanisms. J Med Microbiol. 2024 Mar;73(3):001817. doi: 10.1099/jmm.0.001817. PMID: 38535967; PMCID: PMC10995961.

[11] Boyanova L, Markovska R, Yordanov D, Gergova R, Hadzhiyski P. Anaerobes in specific infectious and noninfectious diseases: new developments. Anaerobe. 2023 Jun;81:102714. doi: 10.1016/j.anaerobe.2023.102714. PMID: 37349047.

[12] Porter CM, Shrestha E, Peiffer LB, Sfanos KS. The microbiome in prostate inflammation and prostate cancer. Prostate Cancer Prostatic Dis. 2018 Sep;21(3):345-354. doi: 10.1038/s41391-018-0041-1. Epub 2018 May 23. PMID: 29795140.

[13] Reece AS. Dying for love: Perimenopausal degeneration of vaginal microbiome drives the chronic inflammation-malignant transformation of benign prostatic hyperplasia to prostatic adenocarcinoma. Med Hypotheses. 2017 Apr;101:44-47. doi: 10.1016/j.mehy.2017.02.006. Epub 2017 Feb 15. PMID: 28351489.

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